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Retro
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Wir sammeln, restaurieren und stellen alte Computer- und Netzwerktechnik aus.
Retro Computing Festival 2025
Beim Retro Computre Festival im Heinz Nixdorf Forum haben wir diese Ausstellungsstücke dabei.
Ethernet der ersten Stunde
Wir haben ein "Yellow Cable" Ethernet (1980), auch bekannt als Thickwire oder 10base5 mit drei Taps dabei. Unser Kabel ist orange, weil der Kunststoff flammhemmend ist (im Gegensatz zum originalen gelben Kabel). Über das daumendicke Coax-Kabel werden 10 MBit/s übertragen. Rechner und andere Geräte werden über eine Media Attachment Unit (MAU) mit dem Kabel verbunden, die die analoge Sende- und Empfangselektronik enthält. Diese ist über ein AUI-Kabel mit dem Rechner verbunden, der mit Takt-, Emfangs-, Sende- sowie Steuerleitungen die MAU steuert. Der Bitstrom (Layer 1) ist identisch mit 10base2 (“Thinwire”) und 10baseT (über RJ45) und kann mit relativ einfacher Elektronik umgesetzt werden. Layer 2 und höher sind weiterhin kompatibel, das heißt, die Ethernet-Frames können also problemlos über einen Switch mit 100 Gbit/s oder schneller ausgetauscht werden.
In unserem Rack ist ein Hub (nicht Switch), der zwischen dem AUI- und dem 10baseT-Anschluss übersetzt. Über einen herkömmlichen Switch ist das Ethernet mit dem Rest unseres Netzwerks verbunden, und unsere Sun SparcStation bekommt darüber auch Internet-Zugang.
Die Norm 10base5 bedeutet 10 Mbit/s Übertragungsrate und eine Kabellänge von bis zu 500m. Die Transceiver können aus HF-Gründen nur an bestimmten Stellen des Kabels angebracht werden; die entsprechenden Stellen sind mit einem schwarzen Ring markiert.
Bildschirmtext-Terminal Bitel T3210
Der Bildschirmtext-Dienst der Deutschen Bundespost (1983 bis 2007) war ein Online-Dienst, der Informationen von Drittanbietern Endkunden und Firmen zur Verfügung stellte. Für die Teilnahme war zunächst ein spezielles Endgerät notwendig; dieses konnte von der Bundespost gemietet werden, oder von verschiedenen Herstellern der Unterhaltungselektronik gekauft werden. Einige höherwertige Fernseher hatten eingebaute Dekoder-Module, es gab Settop-Boxen, oder auch komplette Geräte mit Tastatur und Bildschirm. Die Datenverbindung wurde über ein Modem hergestellt. Für reine Teilnehmer (statt Anbieter) kam das Modell DB-T03 zum Einsatz, das mit 1200 Bit/s in Empfangs- und 75 Bit/s Sende-Richtung vor allem auf den Abruf von Informationen ausgerichtet war.
Unser Gerät Bitel T3210 war ein kostengünstiges Terminal mit Schwarzweiß-Bildschirm und einer kompletten Tastatur. Damit konnten Firmen Online-Dienste, z. B. Banking, Auskünfte oder auch Zugang zu Bestellsystemen nutzen.
Sun SPARCstation 4
Der Computerhersteller Sun verkaufte ab 1989 seine SPARCstation-Computer, die auf der selbst entwickelten RISC-CPU-Architektur SPARC basierten. Im Gegensatz zu damaligen PCs (486) war die CPU sehr viel schneller, und die Geräte wurden in der Regel auch mit sehr viel mehr RAM ausgeliefert (zu entsprechenden Preisen natürlich). Als sog. “Workstations” dienten sie vor allem Ingenieuren und Wissenschaftlern.
Als Betriebssystem kam bei Sun ausschließlich UNIX zum Einsatz, zunächst auf Basis von BSD (SunOS 4), später dann auf Basis von [[https://de.wikipedia.org/wiki/System_V|System V] (SunOS 5/Solaris 2).
Unsere SPARCstation 4 (vorgestellt 1995) hat 32 MB RAM und eine 3.5“-Festplatte mit 1G. Die MicroSPARC II-CPU taktet mit 85 MHz. Wir nutzen als graphische Oberfläche OpenWindow. Sun hatte in den 90ern angefangen, auch Motif zu verweden, das aber deutlich ressourcenhungriger war, und mit 32 MB RAM nicht wirklich Spaß macht.
Netzwerk
Das ARPANET im Zustand 1981.wandkarte.pdf